Mit Leib und Seele Krankenhauspfarrerin
„Die Krankenhausseelsorge war echte Herzenszeit für mich und meine glücklichste berufliche Zeit“, sagt Susanne Haensel. Acht Jahre lang war die Pfarrerin Seelsorgerin in unserem Hasper Krankenhaus und in dieser Funktion für Patientinnen und Patienten, Mitarbeitende und Angehörige da.
Die meisten im Hause kennen ihren „Segen to go“ – die kleine Ermutigung, die am schwarzen Brett hängt. Mit vielen Ideen fand sie den Draht zu dem Menschen: Grußkarten, Steine oder Schutzengel schenkten Kraft. In der Kapelle schuf sie die Möglichkeit, eine Kerze anzuzünden oder eine Fürbitte dazulassen.
Krankenhausluft war nicht neu für die Hagenerin. Als Studentin arbeitete sie als Pflegehelferin mit kranken und alten Menschen. Nach dem Vikariat folgten viele Jahre Gemeindearbeit in Dortmund. Als Pflegesohn Jonathan zur Familie kam, pausierte sie zunächst. „Der ehemalige Stiftungsleiter Pfarrer Springer hat mich auf einer Fortbildung für die Krankenhausseelsorge begeistert“, erinnert sie sich. Zunächst in Ambrock und dann in Hagen-Haspe startete Susanne Haensel ihren zweiten beruflichen Weg. „Als Gemeindepfarrerin hatte ich so viel zu organisieren“, erinnert sie sich, „im Krankenhaus konnte ich einfach Seelsorgerin sein – das war toll.“
An viele wunderbare Erlebnisse in Haspe erinnert sie sich. Auf der Intensivstation besuchte sie z. B. einen schwerkranken beatmeten Patienten und sang ihm ein Lied vor, als im Hintergrund die zweite Stimme erklang – eine Pflegekraft hatte spontan mitgesungen. Einen besonderen Draht pflegte sie zu den Auszubildenden der BAVO. Kathleen Herrmann, Palliativpflegerin am Mops, arbeitete oft mit Susanne Haensel zusammen. „Susanne Haensel lässt Nähe zu“, so Kathleen Herrmann, „mit ihrer ruhigen und besonnenen Art erkennt sie sofort, was Menschen brauchen.“ Als eine Patientin verstarb, segnete sie z.B. die ganze katholische Familie mit dem mitgebrachten Weihwasser aus Lourdes.
„Es war ein tolles Miteinander – nicht nur in Haspe, sondern auch in der Stiftung mit der Grafik, der Eigenproduktion von WerkVol oder mit den anderen Seelsorgenden“, betont Susanne Haensel rückblickend.