Diese Mopsgeschichte ist auch ein Dankeschön an meine liebe Mutter Else, heute 94-jährig und seit vier Jahren im Altenheim am Mops wohnend, die vor 69 Jahren am 4.September 1944 als junge Frau mit 26 Jahren das Gefühl hatte, als ob da "nachwuchsmäßig" etwas im Anmarsch wäre.

Da immer noch der Krieg tobte, war natürlich an einen Krankenwagen zum Transport vom heutigen Industriegelände in Wetter "Am Nielande" bis zum Krankenhaus "auf dem Mops" überhaupt nicht zu denken.

Wahrscheinlich durch Rauchzeichen - ein Telefon stand nicht zur Verfügung- wurde Opa Karl Fichtel an der Sanitätsstation der Knorr-Bremse in Volmarstein informiert.

Mit einem lieben Kollegen trabten sie mit einer Trage und einem Gestell auf Rollen zum Wohnort "Am Nielande" und verluden meine hochschwangere Muttter Else. Großmutter Lina begleitete diese kleine rollende Truppe mit den Wäschetaschen Richtung Hasper Krankenhaus auf dem Mops.

Der Weg, der bis zur Straße in Richtung Haspe führte war lediglich ein Wirtschaftsweg mit allen Höhen und Tiefen, der die Hochschwangere kräftig durchschüttelte. Nach ca. 4 Kilometern Fußmarsch entlang der damaligen Kohlenbahn kam das Dreigestirn mit der Schwangeren endlich am Mops an. Es dauerte nicht sehr lange und in der Nacht begannen die Wehen erneut. Am frühen Morgen wurde ich dann als kleiner strammer "Mops vom Mops" geboren. Länge und Gewicht sind heute leider nicht mehr im Gedächtnis der Mutter.
Oma Lina rückte am Tag der Geburt am 5.September 1944 erneut an, um alle Formalitäten bei den Behörden und Ämtern zu regeln. Bei der Visite am Morgen nach der Geburt fragte dann der Chefarzt meine junge Mutter Else: "Ah, sind sie die Dame, die gestern mit der Sänfte angeliefert wurde?". Diese Frage ist bis heute bei Mutter Else noch in guter Erinnerung.

66 Jahre später:

Mutter Else bekommt (im Stadtbad Haspe wohnend) in der Nacht zu Ostermontag Herzprobleme. Dank des Hausnotrufes kommt kurzfristig Hilfe vom Mops und per Krankenwagen erfolgt die sofortige Einlieferung ins Ev. Krankenhaus Haspe. Nachdem ich dann mit der Alarmnotfalltasche der Mutter ebenfalls nachts in der Notaufnahme angekommen war, erfolgte nach den sofortigen Untersuchungen das Aufnahmeritual zur stationären Unterbringung.
Als die Stationsschwester die Mutter mit dem Rollstuhl durch die Flure des Krankenhauses transportierte, mich, mit der Gepäcktasche im Schlepptau, wunderte sich die Mutter über die moderne Einrichtung und meinte: "Hier hat sich in den Jahren aber auch viel verändert!" Auf die Frage der Schwester, wann sie denn zuletzt hier im Krankenhaus war, antwortete sie stolz: "Na, vor 66 Jahren natürlich, als mein Sohn hier in den letzten Kriegstagen geboren wurde!"

Diese Anekdötchen vom Mops erzählen wir auch im Bekannntenkreis immer wieder gerne und sind stolz auf unser "Mops Krankenhaus"!

Meine Mutter und ich wünschen Ihnen, liebes Team vom Mops, ein schönes Jubiläumsjahr und bedanken uns für die Hilfe und Unterstützung, die wir letztens erst wieder in Anspruch nehmen mussten, als es der Mutter nicht so gut ging.

Liebe Grüße von Horst-H. Fichtel mit Mutter Else