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Revolution bei der Behandlung von Herzrhythmusstörungen

Im Ev. Krankenhaus Hagen-Haspe wird ein neues Verfahren zur Behandlung von Vorhofflimmern eingesetzt. Die sog. „Elektroporation“ als neue Verödungsmethode gewährleistet einen schonenden und noch sichereren Eingriff als herkömmliche Verfahren. „Die neue Energieform stellt eine Revolution bei der Behandlung von Herzrhythmusstörungen dar“, betont Prof. Dr. Harilaos Bogossian, Chefarzt der Klinik für Kardiologie und Rhythmologie am Mops.

„Vorhofflimmern ist die häufigste Herzrhythmusstörung. Daran leiden allein in Deutschland etwa zwei Million Menschen“, so der Kardiologe. Bereits 1981 erfolgte die erste Verödung (Ablation) am menschlichen Herzen durch Prof. Melvin Scheinman in San Franzisco – damals noch mit hochenergetischem Gleichstrom. Der Chefarzt der Kardiologie in Hagen-Haspe, der mit Prof. Scheinman wissenschaftlich zusammengearbeitet hat, beschreibt den Begründer der Ablationstherapie als „charismatisch und trotz seines betagten Alters weiterhin extrem innovativ“. 

Das anfangs noch komplikationsbehaftete Verfahren wurde wenige Jahre später durch andere Energieformen wie Hochfrequenzenergie und Kälteenergie abgelöst. Diese sogenannten „thermischen“ Energieformen waren in den vergangenen Jahren der Standard bei der Behandlung von Herzrhythmusstörungen mittels Katheter-Technik. „Obwohl das Risiko für Komplikationen über die Jahre deutlich zurückgegangen ist, bleibt immer noch bei jeder Ablation ein Restrisiko der Verletzung von benachbarten Organen wie z.B. Speiseröhre, Lungenvenen oder Zwerchfellnerven“, weiß der Kardiologe vom Mops.

„Die neue Energieform stellt eine Revolution bei der Behandlung von Herzrhythmusstörungen dar“, betont Prof. Bogossian. Denn mit der Elektroporation (Pulsed-Field-Ablation/PFA) erfolgt die Verödung am Herzmuskel ohne wesentliche Temperaturunterschiede. Dadurch gibt es weniger Komplikationen. „Wir behandeln mit der neuen Methode nur das angesteuerte Herzmuskelgewebe und verschonen umliegende Organe“, erklärt der Experte aus Haspe. „Wir erwarten, dass sich die Elektroporation in den nächsten Jahren auch bei der Behandlung anderer Herzrhythmusstörungen durchsetzen wird und sind froh diese moderne Methode jetzt schon für unsere Patienten anbieten zu können.“

Neben der standardisierten Behandlung aller komplexer kardiologischer Krankheitsbilder bietet das Team im Krankenhaus Haspe insbesondere bei der Behandlung von Herzrhythmusstörungen überregional eine hohe Expertise und universitäres Niveau. So nimmt das Team an zahlreichen nationalen und internationalen Studien teil, organisiert den regelmäßigen und überregionalen Elektrophysiologischen Arbeitskreis an der Universität Witten/Herdecke (mit Standort EvK Hagen-Haspe) und ist Ausbildungsstätte der deutschen Gesellschaft für Kardiologie (DGK) für junge Kardiolog*innen, die sich in der Behandlung von Herzrhythmusstörungen weiter spezialisieren wollen.

Foto: Spezialisierte Kardiologen am EVK Hagen-Haspe präsentieren neueste Technologie zur Behandlung von Herzrhythmusstörungen (von links: Leitender Oberarzt Sebastian Robl, Chefarzt Prof. Harilaos Bogossian und Oberarzt Dr. Konstantinos Iliodromitis)